Warum Menschen mit „Ich bin nicht im Krieg mit Russland!“ Bannern in ihrem Profil dumm, Arschlöcher oder dumme Arschlöcher sind:
Stelle dir folgende Situation vor:
Du gehst durch die Fußgängerzone und bekommst mit, wie eine Person, die bis gerade völlig friedlich ihres Weges gegangen ist, von einem anderen Menschen völlig unprovoziert brutal angegriffen wird.
Der Angreifer ist viel stärker, trotzdem wehrt sich das Opfer.
Du schreitest nicht ein, um dem Opfer zu helfen, weil du um deine eigene Sicherheit fürchtest.
Das macht dich nicht zum Helden, ist aber auch nichts, wofür man dich verurteilen kann.
Aber du belässt es nicht dabei, nicht einzuschreiten:
-Du rufst nicht die Polizei.
-Du rufst dem Opfer immer wieder zu, es solle doch aufhören, sich zu wehren, damit würde es den Angreifer doch nur noch mehr provozieren. Wenn es sich einfach hätte niederschlagen lassen, wäre der Kampf ja schon lange vorbei und es wäre wieder Frieden in der Fußgängerzone.
-Du stellst dich in den Weg, als andere dem Opfer helfen wollen, schreist sie an, wenn sie in den Kampf eingreifen, würde der Kampf in seinem Ausmaß ja nur größer werden und das sei eine Eskalation.
-Du beschuldigst das Opfer, den Angreifer provoziert zu haben.
-Als das Opfer während des Kampfes einen Mülleimer nimmt und in Richtung des Angreifers wirft, um sich zu verteidigen, schreist du es an, dass es ja jetzt anfangen würde, anderer Leute Eigentum zu beschädigen und die Straße zu verschmutzen.
Damit hätte es endgültig alle Sympathien bei dir verspielt.
-Die ganze Zeit, während du all das tust, hältst du ein riesiges, selbstgemaltes Schild hoch, auf dem sich der Schriftzug „Ich bin nicht in einem Faustkampf mit dem großen Muskelkerl!“ und eine Friedenstaube befinden.
-Du änderst weder dein Verhalten noch deine Einschätzung der Lage, auch nachdem der Angreifer wiederholt sehr deutlich gemacht hat, dass du als nächstes dran bist, wenn er mit seinem jetzigen Opfer fertig ist.
-Du hältst dich für moralisch unglaublich überlegen und bist der festen Überzeugung, als einziger vor Ort für den Frieden zu kämpfen, während das Opfer, das sich wehrt, und die anderen, die ihm helfen wollen, nur noch mehr Gewalt wollen.